Die USA nehmen die Credit Suisse (CS) und die UBS wegen möglicher Verstöße gegen Russland-Sanktionen ins Visier. Diese Untersuchung erstreckt sich auch auf andere Banken, darunter die Raiffeisen Bank International (RBI), bei der die Europäische Zentralbank (EZB) den Druck wegen des Russland-Geschäfts erhöht. Die US-Ermittlungen betreffen Bankmitarbeiter, die Kunden mit Sanktionen betreuten.
Lukrativer Geschäftszweig trotz Risiken
Die Credit Suisse verwaltete auf ihrem Höhepunkt über 60 Milliarden US-Dollar für russische Kunden und verdiente 500 bis 600 Millionen Dollar pro Jahr damit. Trotz des Ausstiegs aus dem Geschäft mit russischen Kunden hielt die Bank immer noch rund 33 Milliarden an Vermögen.
EU berät über Bankenkrise
Die UBS untersucht die Russland-Geschäfte der Credit Suisse intern genau, um Problemfälle zu identifizieren. Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wurde ein Blindkauf getätigt, um den Schweizer Bankenplatz zu retten und eine globale Bankenkrise zu verhindern. Die EZB erhöht den Druck auf die RBI wegen ihres Russland-Geschäfts. Sie verlangt einen Plan, wie das Bankgeschäft dort aufgegeben und die Risiken bewältigt werden können. Die RBI ist bisher der Forderung nicht nachgekommen und zeigt keine Absicht, dies zu tun.
Teure Sanktionsverstöße
Verstöße gegen von den USA verhängte Sanktionen können für Banken teuer werden. Die BNP Paribas zahlte 2014 in einem Vergleich neun Milliarden Dollar, nachdem sie zugegeben hatte, Vermögen von Personen aus dem Sudan, dem Iran und Kuba verschoben zu haben.
Vertrackte Situation für RBI
Eine einfache Lösung für die RBI gibt es nicht, da ein Verkauf nach neuen russischen Auflagen die Zustimmung des Kremls benötigt. Die schwierige Lage und die Hoffnung auf eine Entspannung im Ukraine-Krieg führen zu Zögern bei der Bank. Im heimischen Finanzministerium wird darauf verwiesen, dass die meisten westlichen Unternehmen, darunter auch Banken, Russland nicht verlassen hätten.